Dolomiten-Rosengarten:
KST Santnerpass (B) und Kesselkogel-Überschreitung (A/B)
Ausgangspunkt: Kölner Hütte (Rosengartenhütte):
Tag 2/3: Sonntag, 18. August
Von der Kölner Hütte (2.339m) über den Santnerpass (2.734m) zur Gartlhütte und weiter zur Vajolethütte (2.243m). Erneuter Aufstieg über die Grasleitenhütte (2.599m) auf den Kesselkogel (3.002m). Abstieg zum Rif. Antermoia (2.497m).
Überraschender Weise waren wir nach dem Frühstück die Ersten, welche sich, um 7:45 Uhr, auf den Weg gemacht haben. Das Wetter für heute verhieß nur Gutes und auch der Fels war bereits wieder trocken. Am Vorabend hatte es noch ein wenig geregnet, weswegen wir leider um den anscheinend schönsten Sonnenuntergang in den Dolomiten gestorben sind.
Direkt hinter der Hütte folgten wir dem Seil auf die erste Geländestufe hinauf. Nach der Geländestufe querten wir flach, teilweise sogar etwas bergab, in Richtung Rosengartenspitze. Das Gehgelände wurde zunehmend anspruchsvoller und ging noch vor dem nächsten Sicherungsseil in eine leichte Kletterei (I) über. Trittsicherheit ist hier unbedingt erforderlich! Nachdem einem das Seil wieder den Weg zeigt, geht es noch einmal kurz bergab und über eine Leiter wieder hoch. Kurz danach hat man die Eisrinne zu queren, wegen welcher ich den Pickel mitgenommen habe. Das Schneefeld war jedoch bereits ausgeappert, so dass neben dem zusätzlich angebrachten Kletterseil (wurde fix angebracht für den Fall, dass das KST Seil noch unter dem Schnee liegen sollte) auch das Stahlseil frei war. Im Banne der einmaligen Dolomitenkulisse gins dann nach oben (B) bis zum Santnerpass (Schutzhütte). Endlich in der Sonne angelangt genossen wir die Landschaft, die Aussicht, eine Jausenpause, unsere Glücksgefühle und in weiterer Folge den Abstieg, über die Gartlhütte (leichter Gehweg mit Blick auf die Vajolettürme), bis hinunter zum Rif. Vajolet (die steileren Passagen sind hier gut mit Seilen versichert).
Da von Südosten kommend das Rif. Vajolet ziemlich leicht und schnell, auch für die „Alltagswanderer“ erreichbar ist und überdies hinaus heute Sonntag ist, war der breite Wanderweg bis hin zum Grasleitenpass bestens besucht. Vor Erreichen der Grasleitenhütte machten wir nochmals Halt, um uns einerseits für die Überschreitung des Kesselkogels zu stärken und andererseits, um abzuwarten, bis die Massen über den Grat des Kesselkogels hinweggezogen sind. Unser Timing war wieder vom Feinsten, so dass wir quasi alleine über den höchsten Berg der Rosengartengruppe, den 3.002m hohen Kesselkogel, gehen durften. Um es bis „on the top“ zu schaffen muss man, schwindelfrei (Gipfelgrat) und trittsicher sein. Oben machten wir nur kurz Pause, denn das Wetter zog ein wenig herum und auch der ostseitige Abstieg (sehr gut versichert A/B) bis zum Rif. Antermoia wird sich noch in die Länge ziehen. Unten, im mit Schutt gefüllten Bergkessel tut sich dann ein weiteres Dolomitenwunder auf. Der Blick über den, nur wenige Meter vor der Hütte liegenden, Antermoiasee bis hin zur Marmolada war mehr als nur atemberaubend. Nach dem „Einchecken“, dem erfrischenden Bad im Eiswassersee und dem Essen unternahmen wir noch einen romantischen Abendspaziergang rund um die Hütte.
Wie sie war, die Nacht im 12 Bett Lager? „Da muss man einfach durch, was anderes bleibt einem gar nicht über“.
Übersicht der gesamten 3 Tagestour.
Gabi und ich brechen zeitig um 7:45 Uhr zu unserer längsten Tagesetappe auf.
Vor uns der KST Santnerpass.
Noch ein Blick zurück zur Kölner Hütte.
Immer noch kein Seil aber endlich mal eine Leiter.
In der Eisrinne – vor der Schroffenegger Nadel.
Hinauf zum Ausstieg Santnerpasshütte (Schutzhütte).
Am Santnerpass vor der König Laurin Wand.
Der Blick vom Santnerpass kommend, zu den, nahe der Gartlhütte gelegenen, Vajolettürmen (Delago-, Stabeler- und Winklerturm) ist einzigartig. Traumhaft schön!
Steil nach unten zum Rif Vajolet.
Endlich wieder bergauf, mit dem Ziel Kesselkogel.
Völkerwanderung durchs obere Vajolettal.
Ein Extrembiker unterwegs zur Grasleitenhütte.
Kurze Pause für das Anlegen der KST Sets auf der Grasleitenhütte.
Auf gehts zur Kesselkogelüberschreitung.
Gott sei Dank wieder mit Seil.
Die einzigen Nachkommen.
Blick zurück.
Am Seil gehts weiter zum unversicherten Gipfelgrat.
Der Gipfelgrat bleibt nicht ganz so breit, wie er hier aussieht.
Auf dem 3002m hohen Kesselkogel – Berg heil mein Schatz.
Panorama mit Seiseralm Sellagruppe Marmolada und Rosengartenspitze.
Steiler gut versicherter Abstieg.
Bereits sichtbar unser nächstes Ziel, der Antermoiasee.
Noch eine letzte Leiter und dann wird es bald etwas flacher.
Wie auf einem anderern Planeten – Antermoiasee mit Marmolada.
Am See vorbei und schon steht sie da die Antermoiahütte.
Mehr wie 10 Grad hatte das Schmelzwasser nicht.
Lager mit 10 Bettnachbarn – wir freuen uns.
GPS Track vom zweiten Tag: KST Santnerpasse und Kesselkogel-Überschreitung.
verwendetet Literatur:
1.ALPINE KLETTERSTEIGE Ostalpen (Mark Zahel): Tour 50 (exakter Tourenverlauf)
2.KLETTERSTEIGFÜHRER Dolomiten-Südtirol-Gardasee (Axel Jentzsch-Rabl u.a): Einzeltouren (sehr gute Beschreibung und Skizzen)
Anmerkung:
Für Touren dieser Art ist eine entsprechende Bergerfahrung obligatorisch.
Ausweichrouten über Wanderwege sind stets vorhanden.
Gleichmäßige Tagesetappen von 6-7 Stunden.
Mit dabei war: Gabi