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Piz Boe 3.152m (Klettersteig Cesare Piazzetta)

Wie bereits in den vergangenen Jahren praktiziert, war es auch dieses Jahr wieder Zeit für meine individuelle Auszeit Urlaub mit mir.

Da ich dieses Jahr bereits sehr viele Ziele von meiner to do Liste abhaken konnte, war es heuer gar nicht so einfach, etwas Passendes für mich zu finden. Die Durchquerung der Schladminger Tauern, welche ich bereits im Vorfeld begonnen hatte zu planen, konnte ich mir wegen der Schneefälle der vergangenen Tage, herunter bis auf ca. 1.700m, sparen. Ein neues Projekt musste also her. Nach langem Hin und Her kam ich zu dem Entschluss, den benachbarten Dolomiten (Sellagruppe und Palagruppe) einen Besuch abzustatten.

Vor Reiseantritt hatte ich jedoch noch 2 Probleme zu lösen. Ersten möchte ich alleine keinen D-Klettersteig gehen und zweitens, wie bringe ich es der Gabi bei, dass ich ohne sie in „ihren Dolomiten“ unterwegs sein werde. Ich erweiterte also meinen „Urlaub mit mir“ um einen „special guest“, und machte mich mit meiner überglücklichen Gabi auf den Weg in Richtung Dolomiten.

25.10.2019: Anreisetag

Angereist sind wir bereits am Vortag, um einerseits den Sonnenuntergang am Sellajoch einzufangen und andererseits am kommenden Tag keine Eile zu haben.

So was nenne ich eine Punktlandung. Gegen 17:15 Uhr waren wir am Sellajoch. [zoom]

Wunderschönes, stimmungsvolles Farbenspiel. [zoom]

Plattkofel und Langkofel. [zoom]

Unsere Unterkunft, das Rifugio Monte Pallidi.

 
26.10.2019: Vom Passo Pordoi über den Klettersteig Cesare Piazzetta auf den Piz Poe.

Von unserer Unterkunft waren es nur wenige Minuten hinauf zum Passo Pordoi. Normalerweise kann man vom Pass bis zum gekennzeichneten Parkplatz kurz vor dem Deutschen Kriegerdenkmal zurückfahren. Uns wurde die Zufahrt leider verwehrt, was uns jedoch nicht mehr als 15 zusätzliche Minuten Fußmarsch einbrachte. Beim Kriegerdenkmal, welches wir gegen 10 Uhr erreichten, dreht der Weg nach Norden, direkt hin zum Sellastock.

Eine sehr beeindruckende Kulisse. [zoom]

Gelb eingetragen die 320Hm Klettersteig.

Die Marmolada hat die Gabi bereits vor 2 Jahren abgehakt.

Nur noch wenige Meter bis zum Einstieg, welchen wir um 11 Uhr erreicht haben.

Ein Kriterium ist mit Sicherheit der knackige, glatte D – Einstieg.

Zwar nicht überhängend, aber fast immer senkrecht gehts kräfteraubend, steil nach oben.

Über uns bereits die Hängebrücke. Zuvor müssen wir uns jedoch noch durch einen engen Kamin plagen.

Unmittelbar vor der Brücke auf einem der Brenta ähnlichen Felsband.

Auf der wackeligen Hängebrücke war ich nicht in der Lage die schöne Aussicht zu genießen. [zoom]

Nach dem kurzen Quergang gehts in gewohnt steiler Manier weiter in Richtung Gipfel. [zoom]

Die letzte schwere, im Zickzack verlaufende D-Passage, unmittelbar nach der Höhle.

Inmitten der Felsarena, einfach nur genial!

Seillose I- Passage.

Jetzt sind wir über der Kante und sehen bereits bis zum Gipfel (noch 200Hm).

Am Piz Boe, dem höchten Punkt (3.152m) in der Sellagruppe. [zoom]

Panoramafoto vom Piz Boe nach Westen. [zoom]

Panoramafoto vom Piz Boe nach Norden. [zoom]

Panoramafoto vom Piz Boe nach Osten. [zoom]

Aufgrund der späten Jahreszeit heute nur wenige Bergtouristen am Gipfel bei der Fassahütte.

Beim Abstieg zeigte sich uns der Sellastock von einer ganz anderen Seite.

Der Gipfel des Piz Boe von Westen, von der Seilbahn kommend, gesehen.

Beim Rifugio Pordoi kann direkt zum Pordoijoch abgestiegen werden.

Der Abstieg durch die Schotterriese schaut nicht wirklich einladend aus, auch nicht von heroben.

Wir sind begeistert, zu dieser späten Jahreszeit, ganz ohne Stress einen 3000er gemacht zu haben.

Panoramafoto von der Bergstation über den nördlichen Teil des Sellastockes. Wer findet das Gesicht? [zoom]

Unsere Knie sagen nochmals danke schön!
Um 15:45 Uhr waren wir schließlich wieder beim Auto.

Abschließend sei noch erwähnt, dass wir eigentlich vorgehabt hatten ostseitig über den Eissee abzusteigen. Wir hatten im Vorfeld nicht damit gerechnet, dass die Seilbahn noch in Betrieb ist. Es war im Nachhinein gesehen aber sicher der schönere bzw. gemütlichere Abstieg, denn ansonsten wären uns die Einblicke in den westlichen Teil der Sellagruppe entgangen.

Beim Auto angekommen machten wir uns sogleich auf den Weg in Richtung Palagruppe, wo wir direkt am Passo Rolle eine Unterkunft gebucht hatten. Schon wieder ist es uns gelungen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Die Palagruppe, welche sich südlich der Marmolada empor hebt, ist ein eigenständiger faszinierender Dolomitengebirgsstock.

Vom Passo Rolle aus gesehen ist der Anblick auf die Palagruppe besonders beeindruckend. [zoom]

Mit Garmin 62s aufgezeichneter GPS Track.

Download file: 20191026 KST Cesare Piazzetta (D) auf den Piz Boe.gpx

 

TOURDATEN:


Start: Passo Pordoi auf 2.230m.ü.A.
Ziel: Piz Boe auf 3.152m.ü.A.
Höhenmeter: 1.020Hm davon 320Hm Kst.
Gehzeit: 6h (gesamte Runde)
Exposition: Südseitig
Schwierigkeitsbewetung: Trittsicherheit, Ausdauer und Schwindelfreiheit
Einkehrmöglichkeit: Am Passo Pordoi und bei der Bergstation
Planungsgrundlage: Alpinverlag.at und bergsteigen.com
Teilnehmer: Gabi