Dachsteingebirge (Filzmoos – Aualm)
Tag 1/2: Freitag, 7. Juni 2013
Nachdem uns vergangenes Wochenende die enormen Wassermassen zu Hause fest hielten, verschoben wir unseren Kletterurlaub auf diese Wochenende. Bei besten äußeren Bedingungen und ebenso guten Aussichten auf den darauf folgenden Samstag machten wir uns bereits zeitig in der Früh auf den Weg. Der erste Blick, von Filzmoos, auf die Bischofsmütze, stellte ganz plötzlich unser gesamtes Vorhaben in Zweifel.
Schnee, ab ca 1.500m, ach du meine Güte! Mit so viel südseitig liegendem Schnee habe ich wirklich nicht gerechnet.
Vom Parkplatz Aualm (1365m, Talstation der Materialseilbahn) in 45 Minuten auf markiertem Steig zur Hofpürglhütte, so die offizielle Wegbeschreibung. Wir benötigten eine gute Stunde in welcher wir bis zu den Knien einsinkend spuren durften. Oben angekommen wurden wir von Heinz und Regina Sudra, als die ersten und einzigen Gäste, persönlich willkommen geheißen. Nach dem Einchecken teilte uns der Heinz mit, dass er eigens für uns, sowohl den Zustieg gespurt, als auch den Standplatz des Sektors Teufelszahn frei geschaufelt habe. Was für ein Service und überdies hinaus nahm er sich auch noch die Zeit, um uns den Klassiker an der SO-Wand „Thorsteinblick“ (7+) einzuhängen. Gabi und ich scheiterten zwar an der, im Mittelteil, überhängenden Schlüsselstelle, aber trotz allem war der „Ausflug ins nächst höhere Level“ ein echtes Highlight.
Nach dem Abendessen und dem interessanten, gemütlichen beisammen Sein, wartete erbarmungslos noch ein letzter Härtetest auf uns. Im Zimmer war es „eiskalt“, so dass wir zusätzlich zu den jeweils 3 Decken auch noch „ein wenig“ Gewand benötigten, um einzuschlafen.
Nur noch wenige Meter bis zur Schneegrenze.
Noch vor dem Austria Weg spuren wir, teils knietief, durch den Schnee.
Der Blick auf die verschneite Bischofsmütze ist immer wieder etwas ganz Besonderes.
Am Austria Weg die letzten Meter zur Hofpürglhütte, wo wir uns ein wenig labten und trocken legten.
…..Klettern tatsächlich möglich – danke Heinz !
Gabis erste Route im Vorstieg „Henkelparade 5+“. Der Fels ist griffig, bis spitz und angenehm war.
Heinz Sudra hängt uns die Route „Thorsteinblick 7+“ ein. Für jemanden der bis in den 9ten Schwierigkeitsgrad klettert, ist diese Route ein Kinderspiel. Auf jeden Fall faszinierend, ihm beim Klettern zuzuschauen.
Während Gabi sich an der Schlüsselstelle versucht, schaufelt der Heinz fleißig den Zustieg frei.
Wie vorhergesagt, hat es so gegen 17 Uhr ein wenig zu regenen begonnen. Bei sehr stimmungsvollen Verhältnissen kehrten wir rechtzeitig zur Hütte zurück.
Sonnenungtergang. Blick auf den Hochkesselkopf.
Dahinter versteckt sich der Dachstein.
Tag 2/2: Samstag, 8. Juni 2013
Auf die kalte Nacht folgte, so gegen 8.30 Uhr ein ausgiebiges Frühstück auf der warmen, sonnigen Terrasse. Während dem Frühstück legten wir uns fest, in einen anderen Sektor klettern zu gehen. Laut Heinz Sudra ist der Klettergarten „Südliches Mosermandl“, im Normalfall, nur 10 Minuten von dem gestrigen entfernt. Jedoch habe noch niemand gespurt und auch wisse er nicht, ob und wie viel Schnee noch an den Felswänden liege. So sind wir, zusätzlich zu den Klettersachen, mit einer großen Schneeschaufel ausgerüstet, zu Beginn den Steiglpass folgend zum „Südlichen Mosermandl“ aufgebrochen. Ich sag an dieser Stelle nur mal, dass wir eine Stunde unterwegs gewesen waren, alles andere könnt ihr den Photos entnehmen.
Die Sonne war in der Früh bereits sehr aufdringlich – danke fürs Aufwecken!
Frühstück um halb 9 auf der Sonnenterrasse.
Da wartet wohl viel Arbeit auf uns – Weg frei !
Querung eines tiefen Schneefeldes. Und das war nicht das einzige.
Begonnen haben wir dann im Klettergarten Mosermandl im Sektor „Mosermandlverschneidung“. Hier Route „Uhu“ im 6ten Schwierigkeitsgrad.
Nach den Routen „Fallobst“ und „Henkel trocken“ im gleichnamigen Sektor,
kletterten wir noch „Fernet (6)“ im Sektot „Take it easy“.
Im Sektor „Take it easy“ befinden sich, unseren Ansprüchen entsprechend, die schönsten Routen.
Schneeschaufeln im Juni. Dank Gabi wird es auch hier bald grün sein!!
Nochmals ein Blick zurück, mit dem Wissen, bald wieder einmal vorbei zuschauen.
Am heutigen Tag hatte auch die Bergrettung eine Übung. Wir hatten das Glück und durften unser Gebäck mit dem ihrigen nach unten fahren lassen.
….dafür gaben wir ihnen beim runter gehen Geleitschutz.
Das letzte downhill Schneefeld.
Last but not least noch ein Blumenfoto. Echt sagenhaft, neben den großteils bereits verblühten Schneerosen standen auch noch:
Schlüsselblumen, Huflattich, Gletscher Hahnenfuß, Erika, Frühlingsenzian, Enzian u.v.m.
Tourdaten:
Höhenmeter Aufstieg zur Hütte: 350 / 1h 15min
Schwierigkeit: geklettert zwischen 4+ und 7
Teilnehmer: Gabi